Ein Hierarch der Katholischen Kirche widerlegte erneut einen Fake über das Turiner Grabtuch

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07 August 15:36
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Turiner Grabtuch. Foto: diocesi.torino.it Turiner Grabtuch. Foto: diocesi.torino.it

Der Erzbischof der RKK von Turin, Roberto Repole, bezeichnete die Hypothese des brasilianischen Forschers über den menschlichen Ursprung des Grabtuchs als wissenschaftlich unhaltbar.

Der Hüter des Turiner Grabtuchs, Kardinal Roberto Repole, erklärte, dass die Hypothese des brasilianischen Spezialisten für digitale Grafik, Cicero Moraes, wonach das Bild auf dem Grabtuch durch den Kontakt mit einem künstlichen Objekt entstanden sein könnte, wissenschaftlich nicht haltbar ist.

Der Kardinal trat der neuen Welle von Veröffentlichungen entgegen, die sich mit der Echtheit und Herkunft des Grabtuchs befassen. Anlass war die Resonanz auf die Hypothese des brasilianischen Spezialisten für digitale Grafik, Cicero Moraes, wonach das Bild auf dem Grabtuch durch den Kontakt mit einem künstlichen Objekt und nicht mit einem menschlichen Körper entstanden sein könnte.

Der italienische Prälat rief die Öffentlichkeit und die Medien dazu auf, solchen Aussagen mit kritischer Aufmerksamkeit zu begegnen, und erinnerte daran, dass ähnliche Versionen bereits vor über einem Jahrhundert wissenschaftlich widerlegt wurden.

«Ähnliche Ideen wurden bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts verworfen, — bemerkte der Erzbischof, — und es ist bedauerlich, dass sie heute ohne angemessene Überprüfung und Analyse in den Informationsraum zurückkehren».

«Wir müssen vorsichtig sein mit dem, was so leichtfertig veröffentlicht wird», — fügte der Kardinal hinzu.

Kardinal Repole teilte mit, dass er in seiner Arbeit auf das Internationale Zentrum für Studien des Turiner Grabtuchs in Turin zurückgreift. Dieses wissenschaftliche Zentrum hat eine technische Notiz veröffentlicht, in der der Artikel von Moraes mit dem Titel «Bildentstehung auf dem Heiligen Grabtuch — ein digitaler 3D-Ansatz» ausführlich analysiert wird.

In dem Dokument behaupten die Spezialisten, dass die von Moraes verwendete Software und die Modellparameter keine physikalische Grundlage haben und nicht den realen Bedingungen der Bildentstehung entsprechen.

Die Wissenschaftler sind der Ansicht, dass digitale Modelle ein nützliches Instrument zur Reflexion sein können, aber physikalisch-chemische Untersuchungen am Originaltuch nicht ersetzen.

Sie erinnerten auch daran, dass bereits 1902 von Paul Vignon und Yves Delage beschrieben wurde, dass das Bild auf dem Grabtuch eine senkrechte Projektion darstellt, die für eine Kontaktübertragung untypisch ist. 

Darüber hinaus bitten die Wissenschaftler, nicht zu vergessen, dass die Untersuchungen der Gruppe STuRP (Shroud of Turin Research Project) im Jahr 1978 die Möglichkeit ausschlossen, dass das Bild durch Druck, Erwärmung oder Kontakt mit einem Relief entstanden sein könnte.

Das Turiner Grabtuch — ein Leinentuch, auf dem der beidseitige Abdruck eines Mannes mit Anzeichen eines Märtyrertodes zu sehen ist, die mit der evangelischen Beschreibung der Leiden Jesu Christi übereinstimmen. Trotz zahlreicher Versuche, die Herkunft des Bildes zu erklären, hat die Wissenschaft bisher keine endgültige Antwort gegeben.

Zuvor berichtete die СПЖ, dass Wissenschaftler neue Daten über das Turiner Grabtuch veröffentlicht haben.

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